Habe die letzten Tage etwas ueber Suedkorea gelesen – hat sich so ergeben 😉 – und dabei erstaunliche Dinge erfahren, die mir so nicht bewusst waren und die ich jetzt einfach mal so in den virtuellen Raum werfe.
Koreanisch hat eigene Schriftzeichen dieses Alphabet heisst Hangeul. Hangeul wurde im 15. Jahrhundert vom damaligen Herrscher Sejong in Auftrag gegeben, weil die bis dahin verwendeten chinesischen Schriftzeichen schwer zu erlernen waren/sind und der Herrscher meinte das wirtschaftlicher Erfolg auch mit dem erlernen einer Schrift und dessem lesen/lernen zusammenhaengt. Die Sprache sollte mehrfach verboten werden, aber unter anderem die Katholiken nutzten die dann fast vergessene Sprache als Geheimsprache um Ihren damals auch verbotenen Glauben mithilfe der Bibel in Hangeul ueber die Zeit zu retten. Nord- und Suedkoreanisch sind leicht abgewandelt, grundsaetzlich haben die beiden aktuell leider getrennten Landesteile denselben Sprach- und Schriftkern.
Die ROK (Republic of Korea, aka Suedkorea) hat etwas unter 50 Millionen Einwohner, aber bald 26 Kernkraftwerke (Deutschland „nur“ noch 17, Frankreich allerdings fast sechzig!). In Seoul leben knapp 10,5 Millionen Einwohner, wenn man das angrenzende Umland miteinrechnet (als hoch, bis Erding 😉 dann sogar etwa 25 Millionen. Ein Liter Milch kostet etwa 1,60-2 Euro (2000-2500 Won), ein Essen in den zahlreichen, lokalen Schnellkuechen 6000-12000 Won (4-9 Euro), ein Starbucks Kaffee satte 5000-5800 Won (einer wohlgemerkt!), eine Cola-Dose kostet 1500 Won am Automaten (1,10 Euro), Croissants und Brot sind auch relativ teuer, aber auch nicht unbedingt „lokale Kueche“ eher moderner Schniek aus fremden Laendern. Apple-Produkte sind etwa 20% teurer als bei uns, Samsung und LG Geraete – also einheimische Produkte – etwa 5/10% guenstiger, allerdings liegt die MwSt auch nur bei 10%.
Seit letztem Jahr sind Freihandelsabkommen mit den USA offiziel in Kraft getreten und auch eines mit der EU wurde umgesetzt. Die EU ist im Uebrigen ein sehr wichtiger Handelspartner von Korea, zum Beispiel stammte der Schnellzug aus der TGV-Linie.
Ab April 2012, also in drei Monaten, ist das koreanische Militaer selbstverantwortlich, bisher stand es offiziel unter UN-Aufsicht im Falle eines Krieges. Uebrigens gehen etwa 15% des jaehrlichen oeffentlichen Haushaltes fuer die Armee drauf die Wehrpflicht fuer Maenner betraegt zwei Jahre.
Ab 2013 sollen alle Schulbuecher den Kindern der ersten bis achten Klasse komplett kostenlos als eBooks digital zur Verfuegung stehen.
Apropos Buecher, in dem Heimatkunde-Museum (genau, das war es vermutlich, nicht Voelkerkunde 🙂 gab es sehr, sehr alte Buecher und auch Druckvorlagen zu sehen und anscheinend gab es bereits Mitte des 14. Jahrhunderts Druckereitechniken mit austauschbaren (!) Buchstaben – wow.
Und apropos digital, LTE also 4G Handynetze sind hier der Standard und das Glasfasernetz ist seit Jahren auf 100MBit ausgelegt und wird bis etwa Mitte diesen Jahres eine Ausbaustufe mit 1GBit erreichen, also zehnmal so schnell wie unseren „neu“ eingefuehrten Glasfasernetze.
Fast 23% zaehlen sich zum Buddhistischen Glauben, 18% meinen Sie seien Protestanten und fast 11% haben einen Chef in Rom, wollen keinen Sex vor der Ehe, finden Kondome und Insemination undufte. 46,5% surfen lieber an heiligen Sonn- und den anderen Gedenk/Feier/Trauer/Himmelstagen im schnellen Internet.
Die sportlichen Asian Games „Incheon Summer 2014“ finden in 2014 dort statt wo Seoul’s Auslandsflughafen steht und wo ich auch am Freitag wieder abfliege. Mehr Sport: Ueber 40% der Koreaner (innen?) geben an Fussball-Fans zu sein, immerhin noch knapp 24% lieben (auch?) Baseball.
So weit meine Zusammenfassung der gelesenen Dinge und waehrenddessen hat es doch tatsaechlich noch zu schneien angefangen, verdammt…