„Seoul Grand Park“ heisst die Station die ich aussteigen musste. Zwar nur 10-12 Stationen entfernt von „City Hall“ aber wirklich meilenweit entfernt, sehr weit suedlich, auf der anderen Seite vom Fluss, wo die (anderen;) Berge beginnen.
Und der Zoo selbst war auch nochmals fast zwei Kilometer zu Fuss entfernt – aber da sag‘ ich dass eine „Tram“ angeboten wird fuer knapp 60 Cent (800 Won), also bei Kilometer 0,5 umgesattelt und auf die tram wartend… Kommt dann tatsaechlich doch so ein dummer Elefanten Zug, die Kinder finden’s super, aber der ist noch dazu komplett offen bis auf die linke Seite, dort ist eine Plastikplane daruebergeworfen und es zieht bei knapp minus sieben Grad wie Kaeltehoelle. Nach knapp fuenf Minuten leicht bergauf ist der Spuck zu Ende und ich schreite voran zu den Eingangstoren des Seouler Zoos fuer meine „persoenliche“ Neujahrsaustellung.
Grund dorthin zu fahren, war die Ankuedigung des koreanischen Tourismus-Ministeriums auf Ihrer Website, dass der Zoo das Neue Jahr des Drachen feiert und eine Extra-Ausstellung dazu präsentiert.
D
er Preis war mit 3000 Won, etwa 2,50 Euro, erstaunlich guenstig, aber die Dragon New Year of the Dragon Festivitaet ein Witz, in der Groesse und Darstellung. So als ob das Deutsche Muesum gross ankuedigen wuerde das man eine Spezialaustellung zur Mondbesiedelung installiert und dann werden drei Briefmarken zu dem Thema in einem Hinterzimmer gezeigt. Da hat wohl ein Mitarbeiter des Zoos etwas geschummelt und den Jahresboni einstreichen wollen….
aber wenn ich schonmal da bin, das Wetter ist ja schoen, wenn auch eisig, schau‘ ich mir den Zoo doch mal an.
Verdammt ist der gross und weitlaeufig. Die Anzahl der Besucher haelt sich in Grenzen, die der Tier draussen auch und die der Tiere in Freiheit ohnehin. Schrecklich. Ich habe ganz vergessen wie schrecklich Zoos sind. Also was den Viechern da zugemutet wird ist eigentlich unappetitlich. Und das ist kein koreanisches Problem, sondern weltweit so.
Im Gegenteil, die Aussenanlagen war groesstenteils sogar gut – glaube ich – aber die Wintergehege der meisten Wildtiere waren sehr, sehr klein, wie Gummizellen fuer Menschen, grausam.
Aber was soll ich sagen. Wir sind was wir sind, da kann man noch soviel Weisheit besitzen und dazulernen (wollen), aber wieso es Zoos gibt, kann mir keiner erklaeren. Fuer die Kinder? Damit die lernen das wir andere Lebewesen unterdruecken koennen? Oder lernen die, wie arm die Tiere dort vor sich hin vegetieren? Letzteres wohl eher nicht. Zirkus-Darstellungen mit wilden Tieren schlagen in dieselbe Kerbe.
Na ja, wie auch immer, interessant waren die Skulpturen und die asiatischere Darstellungsweise (sorry, das verallgemeinere ich jetzt etwas) und Praesentation des Zoos im Allgemeinen. Tiere sind noch niedlicher und suesser und schnuckeliger als im Rest der Welt. Eine Erfahrung war es auf jeden Fall, nur haette ich nicht gedacht, dass das sechs Stunden dauert, inklusive der An- und Abfahrt.
Jetzt gehe ich aber ins Bett, ist ja schon halbeins – in der Nacht. Und ich habe nur noch zwei Tage. Haette wohl doch 2-3 Tage mehr einplanen sollen, wobei mir die Kaelte schon etwas zu schaffen macht….