Zwischenstopp.

Sitze in einem der (weltweit) total überteuerten Coffee Shops – dieser trägt den Namen Coffine Gurunaru www.COFFINE.co.kr – und hier gibt es, wie in den meisten Cafes und auch Kaufhäusern in Seoul, kostenloses WiFi/Wlan, weshalb ich ein paar Mails abschicke.

Dong-Hak hat mir empfohlen Insa-Dong anzuschauen, stellt sich raus, dass ich dort bereits vorgestern war, u.a.im Starbucks (erinnert Ihr Euch noch an meine Starbucks Story? Nein? Ich auch nicht ;). Zumindest habe ich mir dort noch den Tapgol Park angeschaut, wobei der vermutlich im Sommer schoener ist, aber ein Steinmonument/Turm aus dem 15 Jahrhundert steht noch dort.

Dann weiter zu der Universität die mir Dong-Hak weiterhin emfohlen hat. Wäre da nicht das Benny-Schluri-Problem gewesen. Ich habe mir nur „H. University“ gemerkt und mir ist es zu kalt um die Karte herauszuholen, wo ich mir alles notiert habe. Bei der H.University angekommen wundere ich mich nur, was hier so besonders ist. Toll ist allerdings, dass die Hanyang Universitaet auf einem Berg gebaut ist und der gesamte Berg komplett von der Universiaetet eingenommen ist. Ich bin 30-45 Minuten herumgegangen und dachte nur, na ja, vielleicht hat Dong-Hak hier studiert, aber eigentlich muss es doch etwas besonders geben, wenn er es extra anspricht – seltsam. Das ist so gar nicht Dong-Hak, liegt er doch immer 150% richtig, hm.

Wie sich dann bei der Ubahn rausstellt, als ich dort auf den Plan der Ubahn schaue und der „You are here“-Pfeil ganz auf der anderen Seite der Stadt steht – ich hatte mir noch gemerkt, dass ich in den Westen fahren sollte, plötzlich stehe ich aber im Wilden Osten – ich bin komplett falsch gefahren!

Er meinte die Hongik University – aka ‚Hongdae‘, wobei ‚dae‘ wie er schreibt, fuer Universität steht.

Das erklärt einiges 🙂
Macht aber gar nichts, ich fahre einfach bis Jamsil weiter und von dort gehe ich bis zum Olympic Park und steige dann in die Station ‚Sports Complex‘. So sehe ich den Süden auch gleich noch. Hongik Univ. mache ich vielleicht spaeter noch, oder morgen 🙂

Seoul Zoo

„Seoul Grand Park“ heisst die Station die ich aussteigen musste. Zwar nur 10-12 Stationen entfernt von „City Hall“ aber wirklich meilenweit entfernt, sehr weit suedlich, auf der anderen Seite vom Fluss, wo die (anderen;) Berge beginnen.

Und der Zoo selbst war auch nochmals fast zwei Kilometer zu Fuss entfernt – aber da sag‘ ich dass eine „Tram“ angeboten wird fuer knapp 60 Cent (800 Won), also bei Kilometer 0,5 umgesattelt und auf die tram wartend… Kommt dann tatsaechlich doch so ein dummer Elefanten Zug, die Kinder finden’s super, aber der ist noch dazu komplett offen bis auf die linke Seite, dort ist eine Plastikplane daruebergeworfen und es zieht bei knapp minus sieben Grad wie Kaeltehoelle. Nach knapp fuenf Minuten leicht bergauf ist der Spuck zu Ende und ich schreite voran zu den Eingangstoren des Seouler Zoos fuer meine „persoenliche“ Neujahrsaustellung.

Grund dorthin zu fahren, war die Ankuedigung des koreanischen Tourismus-Ministeriums auf Ihrer Website,  dass der Zoo das Neue Jahr des Drachen feiert und eine Extra-Ausstellung dazu präsentiert.
D
er Preis war mit 3000 Won, etwa 2,50 Euro, erstaunlich guenstig, aber die Dragon New Year of the Dragon Festivitaet ein Witz, in der Groesse und Darstellung. So als ob das Deutsche Muesum gross ankuedigen wuerde das man eine Spezialaustellung zur Mondbesiedelung installiert und dann werden drei Briefmarken zu dem Thema in einem Hinterzimmer gezeigt. Da hat wohl ein Mitarbeiter des Zoos etwas geschummelt und den Jahresboni einstreichen wollen….

aber wenn ich schonmal da bin, das Wetter ist ja schoen, wenn auch eisig, schau‘ ich mir den Zoo doch mal an.

Verdammt ist der gross und weitlaeufig. Die Anzahl der Besucher haelt sich in Grenzen, die der Tier draussen auch und die der Tiere in Freiheit ohnehin. Schrecklich. Ich habe ganz vergessen wie schrecklich Zoos sind. Also was den Viechern da zugemutet wird ist eigentlich unappetitlich. Und das ist kein koreanisches Problem, sondern weltweit so.

Im Gegenteil, die Aussenanlagen war groesstenteils sogar gut – glaube ich – aber die Wintergehege der meisten Wildtiere waren sehr, sehr klein, wie Gummizellen fuer Menschen, grausam.

Aber was soll ich sagen. Wir sind was wir sind, da kann man noch soviel Weisheit besitzen und dazulernen (wollen), aber wieso es Zoos gibt, kann mir keiner erklaeren. Fuer die Kinder? Damit die lernen das wir andere Lebewesen unterdruecken koennen? Oder lernen die, wie arm die Tiere dort vor sich hin vegetieren?  Letzteres wohl eher nicht. Zirkus-Darstellungen mit wilden Tieren schlagen in dieselbe Kerbe.

Na ja, wie auch immer, interessant waren die Skulpturen und die asiatischere Darstellungsweise (sorry, das verallgemeinere ich jetzt etwas) und Praesentation des Zoos im Allgemeinen. Tiere sind noch niedlicher und suesser und schnuckeliger als im Rest der Welt. Eine Erfahrung war es auf jeden Fall, nur haette ich nicht gedacht, dass das sechs Stunden dauert, inklusive der An- und Abfahrt.

Jetzt gehe ich aber ins Bett, ist ja schon halbeins – in der Nacht. Und ich habe nur noch zwei Tage. Haette wohl doch 2-3 Tage mehr einplanen sollen, wobei mir die Kaelte schon etwas zu schaffen macht….

Republik von Korea und Seoul – Zahlen und Fakten

Habe die letzten Tage etwas ueber Suedkorea gelesen – hat sich so ergeben 😉 – und dabei erstaunliche Dinge erfahren, die mir so nicht bewusst waren und die ich jetzt einfach mal so in den virtuellen Raum werfe.

Koreanisch hat eigene Schriftzeichen dieses Alphabet heisst Hangeul. Hangeul wurde im 15. Jahrhundert vom damaligen Herrscher Sejong in Auftrag gegeben, weil die bis dahin verwendeten chinesischen Schriftzeichen schwer zu erlernen waren/sind und der Herrscher meinte das wirtschaftlicher Erfolg auch mit dem erlernen einer Schrift und dessem lesen/lernen zusammenhaengt. Die Sprache sollte mehrfach verboten werden, aber unter anderem die Katholiken nutzten die dann fast vergessene Sprache als Geheimsprache um Ihren damals auch verbotenen Glauben mithilfe der Bibel in Hangeul ueber die Zeit zu retten. Nord- und Suedkoreanisch sind leicht abgewandelt, grundsaetzlich haben die beiden aktuell leider getrennten Landesteile denselben Sprach- und Schriftkern.

Die ROK (Republic of Korea, aka Suedkorea) hat etwas unter 50 Millionen Einwohner, aber bald 26 Kernkraftwerke (Deutschland „nur“ noch 17, Frankreich allerdings fast sechzig!). In Seoul leben knapp 10,5 Millionen Einwohner, wenn man das angrenzende Umland miteinrechnet (als hoch, bis Erding 😉 dann sogar etwa 25 Millionen. Ein Liter Milch kostet etwa 1,60-2 Euro (2000-2500 Won), ein Essen in den zahlreichen, lokalen Schnellkuechen 6000-12000 Won (4-9 Euro), ein Starbucks Kaffee satte 5000-5800 Won (einer wohlgemerkt!), eine Cola-Dose kostet 1500 Won am Automaten (1,10 Euro), Croissants und Brot sind auch relativ teuer, aber auch nicht unbedingt „lokale Kueche“ eher moderner Schniek aus fremden Laendern. Apple-Produkte sind etwa 20% teurer als bei uns, Samsung und LG Geraete – also einheimische Produkte – etwa 5/10% guenstiger, allerdings liegt die MwSt auch nur bei 10%.

Seit letztem Jahr sind Freihandelsabkommen mit den USA offiziel in Kraft getreten und auch eines mit der EU wurde umgesetzt. Die EU ist im Uebrigen ein sehr wichtiger Handelspartner von Korea, zum Beispiel stammte der Schnellzug aus der TGV-Linie.

Ab April 2012, also in drei Monaten, ist das koreanische Militaer selbstverantwortlich, bisher stand es offiziel unter UN-Aufsicht im Falle eines Krieges. Uebrigens gehen etwa 15% des jaehrlichen oeffentlichen Haushaltes fuer die Armee drauf die Wehrpflicht fuer Maenner betraegt zwei Jahre.

Ab 2013 sollen alle Schulbuecher den Kindern der ersten bis achten Klasse komplett kostenlos als eBooks digital zur Verfuegung stehen.
Apropos Buecher, in dem Heimatkunde-Museum (genau, das war es vermutlich, nicht Voelkerkunde 🙂 gab es sehr, sehr alte Buecher und auch Druckvorlagen zu sehen und anscheinend gab es bereits Mitte des 14. Jahrhunderts Druckereitechniken mit austauschbaren (!) Buchstaben – wow.
Und apropos digital, LTE also 4G Handynetze sind hier der Standard und das Glasfasernetz ist seit Jahren auf 100MBit ausgelegt und wird bis etwa Mitte diesen Jahres eine Ausbaustufe mit 1GBit erreichen, also zehnmal so schnell wie unseren „neu“ eingefuehrten Glasfasernetze.

Fast 23% zaehlen sich zum Buddhistischen Glauben, 18% meinen Sie seien Protestanten und fast 11% haben einen Chef in Rom, wollen keinen Sex vor der Ehe, finden Kondome und Insemination undufte. 46,5% surfen lieber an heiligen Sonn- und den anderen Gedenk/Feier/Trauer/Himmelstagen im schnellen Internet.

Die sportlichen Asian Games „Incheon Summer 2014“ finden in 2014 dort statt wo Seoul’s Auslandsflughafen steht und wo ich auch am Freitag wieder abfliege. Mehr Sport: Ueber 40% der Koreaner (innen?) geben an Fussball-Fans zu sein, immerhin noch knapp 24% lieben (auch?) Baseball.

So weit meine Zusammenfassung der gelesenen Dinge und waehrenddessen hat es doch tatsaechlich noch zu schneien angefangen, verdammt…

Public Transfer Seoul

Der öffenliche Nahverkehr in Seoul ist kompliziert, ähnliche wie in Deutschland, u.a. da es keine Tageskarten gibt – wobei es die sogar bei uns gibt, aber für verschiedene Zonen? In Tokyo und London gibt es überall Personal welches man fragen kann, in Seoul anscheinend nicht.
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Gyeongbokgung – der Hauptpalast

Die Palastanlage von Gyeongbokgung ist riesig. Vor Ort gibt es mehrere Gebaeude, die sich vor allem darin auszeichnen, dass Sie wie Babuschkas ineinander gestapelt sind. Die Gebaude sind allesamt top renoviert und man darf fast ueberall hineingehen, ohne dass einem jemand dauernd ueber den Ruecken schaut – das war sehr angenehm. Angeschlossen, bzw. Teil der Anlage war auch das Nationalmuseum, oder auch Voelkerkunde-Museum @Folk Museum@ – vielleicht war es auch ein Museum fuer @Sitten und Gebräuche@, das war mir nicht 100% klar 😉 Wie auch immer, es war super und ich verbrachte etwa 3,5 Stunden dort.
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